Die Wehr während des 2. Weltkrieges
Rüge der Feuerwehr, die „in unzulässiger Weise in Uniform“ an einer kirchlichen Totenehrung teilgenommen hatte
Die Wehr wurde durch die Nationalsozialisten militarisiert. Kommandant Huber übernahm in Personalunion auch die Funktion des Vorstandes, der nicht mehr gewählt wurde. Huber wurde durch die Obrigkeit in sein Amt bestimmt. Erscheinen der Aktiven bei Versammlungen wurde zur absoluten Pflicht, die Wehr nahm an den jährlichen Kreistagen der NSDAP teil.
Nach Kriegsbeginn wurden immer mehr Mitglieder zur Wehrmacht eingezogen. Bereits 1940 mußte erstmals eines gefallenen Kameraden gedacht werden. Nach weiteren Einberufungen nahm ab 1941 die Zahl der aktiven Wehrmänner bedrohlich ab. Dies führte dazu, daß auch die Frauen in der Handhabung der Feuerlöschgeräte unterwiesen wurden. Es ist jedoch für die Feuerwehrfrauen kein größerer Einsatz notwendig geworden.
Übungsbescheid für das Werk Gendorf aus dem Jahre 1944
Die Wehr nahm an Übungen im „Anorgana-Werk“, dem heutigen Werk Gendorf teil, wie auch der Übungsbescheid aus dem Jahr 1944 zeigt.
Die Freiwillige Feuerwehr mußte in dieser Zeit mehrmals wegen Bombenangriffen ausrücken. Sie mußte wie Wehren aus der Umgebung bei Bombenangriffen mit der Motorspritze, die an ein Auto gehängt wurde, in die Landeshauptstadt München zur Bekämpfung der Brände fahren.
Mitten während des Krieges, 1942, wurde in Emmerting eine Wasserleitung verlegt, dabei wurden auch die ersten 6 Hydranten eingebaut. Leider besaß die Freiwillige Feuerwehr aber anfangs noch nicht die richtigen Schläuche mit passenden Kupplungen.
1944 bis 1947 wurden keine Generalversammlungen mehr abgehalten; die Wehr war „gleichgeschaltet“. Eine Auswirkung war z. B. auch, daß die Feuerwehr von der Obrigkeit wegen einer in der Kirche durchgeführten Totenehrung schriftlich gerügt wurde.
Trotz der Kriegswirren wurde jedoch der technische Zustand der Ausrüstung regelmäßig durch den TÜV überprüft. In einem erhaltenen Prüfbericht der Magirus-Spritze, Bj. 29 werden bereits einige Mängel, wie z. B. eine nicht bestandene Trockensaugprobe, aufgelistet.