Nistplätze für die Mauersegler
Emmerting. Mauersegler sind „Gebäudebrüter“. Als Kulturfolger haben sie die menschlichen Siedlungen als Lebensraum nicht nur bereits erobert, sondern sind inzwischen sogar auf diese Strukturen angewiesen. Gebäude sind für sie nichts anderes als eine „Felslandschaft“ mit Spalten, Simsen, Ritzen und Höhlungen, die sie für ihre Brutplätze nutzen.
Jedoch ist die Zahl der Mauersegler in den vergangenen Jahren gerade in den Städten zum Teil dramatisch zurückgegangen. Eine Ursache ist , dass bei den heutigen Bau- und Sanierungsmaßnahmen, verbunden mit den heute üblichen Bautechniken und Wärmeschutzmaßnahmen, bewusst oder unbewusst, die von Mauerseglern benötigten Simse und Nischen für Brutplätze immer rarer werden. Deshalb ist der Mauersegler auf der Roten Liste Bayern als gefährdet eingestuft.
Dem wirkt die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Altötting damit entgegen, an öffentlichen Gebäuden Nistplätze in Form von Nistkästen zu schaffen und dort aufzustellen und anzubringen. So wurden auch am Schlauchturm des Feuerwehrhauses in Emmerting zwei Nistkästen mit sechs Nistplätzen in luftiger Höhe für Mauersegler montiert.
Mauersegler sehen Schwalben ähnlich, gehören aber systematisch zu den sogenannten Seglern. Sie berühren nur zur Brutzeit festen Boden in ihrer Bruthöhle. Die übrige Zeit ihres Lebens verbringen sie in der Luft. Sie schlagen fünf bis elf Mal in der Sekunde mit ihren Flügeln und erreichen Fluggeschwindigkeiten bis zu 200 km/h. Sie sind auch Vielflieger, denn sie legen im Jahr bis zu 200000 Kilometer zurück. Die Vögel schlafen im Fliegen, trinken, fressen Insekten und paaren sich sogar im Flug.
Mauersegler können bis zu 15 Jahre alt werden und sind sehr ortstreu. Die Wintermonate verbringen sie südlich der Sahara. Nur zwischen April und August halten sie sich bei uns auf. In dieser Zeit sorgen sie für ihren Nachwuchs, in dem sie an Gebäuden, in kleinen Höhlen und auf Simsen ihre Eier ablegen und zwei oder drei Junge großziehen. Mauersegler sind Koloniebrüter, das heißt sie brüten in größeren Verbänden an einem Haus oder in unmittelbarer Nachbarschaft. Wer Mauersegler schützen will, muss also immer mit mehreren Nestern rechnen. − mf
Quelle www.pnp.de vom 21.5.22