Landkreis investiert massiv in den Katastrophenschutz
Von Simon Graf
Emmerting. „Der Katastrophenschutz wird immer wichtiger für den Landkreis“, sagte Landrat Erwin Schneider im Rahmen des Blaulichttags am Samstag in Emmerting (siehe nebenstehende Rubrik und ein weiterer Bericht auf Seite 30), ehe Pfarrer Thomas Steinberger die beiden Wechselladerfahrzeuge segnete, die für die Feuerwehren vom Landkreis bereitgestellt werden. Rund 775000 Euro wurden investiert.
Die Wechselladerfahrzeuge (WLF) werden für den Katastrophenschutz bei den Feuerwehren in Altötting und Burghausen stationiert. Derzeit werden die WLF in die Alarmierungsplanung eingearbeitet und zusammen mit dem Katastrophenschutz des Landkreises – vertreten durch Bernhard Thöni – die zukünftigen Einsatzbereiche definiert. Der Landkreis wird daraufhin die notwendigen Abrollcontainer beschaffen. Bislang verfügt der Landkreis für jedes der beiden Fahrzeuge über einen Abrollbehälter mit AB-Kran. Dieser ist mit einem ferngesteuerten Hakenkran mit einer Tragkraft von 19 Tonnen pro Meter und einer Reichweite von 17,5 Metern ausgestattet. Der AB-Kran ist eine Transportmulde, die über Klappen an der Rück- und Seitenfläche sowie einen Anti-Rutsch-Belag im Behälterboden verfügt, um alle möglichen Transportaufgaben zu erfüllen. Die Beschaffung eines weiteren Abrollbehälters „AB – Besprechung für den Katastrophenschutz des Landkreises“ ist angestoßen; dieser soll künftig als Rückzugsort für Unterstützungsteams bei großen Schadensereignissen oder Katastrophen dienen. Die Inbetriebnahme des Besprechungscontainers ist für Mitte 2025 vorgesehen.
Die Wechselladerfahrzeuge sind für den Einsatz „in der zweiten Welle“ konzipiert. Sie sollen zum Einsatz kommen, wenn die örtlichen Kapazitäten nicht ausreichen. In diesen Fällen sollen sie notwendige Ausrüstung oder Löschmittel an die Einsatzstelle bringen. Beispielsweise wenn die Wasserversorgung nicht ausreicht, könnte mit einem speziellen Abrollcontainer eine große Mengen Löschwasser herbeigeschafft werden. Oder wenn hoher Aufwand an Atemschutz notwendig ist, wie vorletzte Woche beim Großbrand in Emmerting, schaffen die Wechselladerfahrzeuge das Equipment und die Infrastruktur an die Einsatzstelle. Die WLF können also zukünftig zahlreiche Einsatzzwecke abdecken. Das Fahrgestell ist ein Scania Straßenfahrgestell R460 mit 338 kW Leistung. Die Lkw sind mit Sondersignalanlage und Sicherheitssystemen wie Abbiegeassistent und Rückfahrkamera ausgestattet. Es ist ein Ladekran fest verbaut, mit dem alle gängigen Abrollbehälter aus dem kommunalen, gewerblichen und feuerwehrspezifischen Bereich aufgesattelt und transportiert werden.
Die WLF wurden im Oktober 2023 in Dienst gestellt. Das System wurde bereits für die Rettung eines Großtiers eingesetzt. Ein besonders wertvoller Einsatz der WLF war Anfang Juni beim Hochwassereinsatz in Manching, Landkreis Pfaffenhofen. Die Wechselladerfahrzeuge waren dort über mehrere Tage im Einsatz.
Bei der Segnung der Fahrzeuge waren zahlreiche Gäste aus der Politik dabei. Grußworte sprachen neben Dienstherr Landrat Erwin Schneider Emmertings Bürgermeister Stefan Kammergruber, MdB Stephan Mayer, Bezirksrätin Gisela Kriegl und Kreisbrandrat Franz Haringer. Pfarrer Thomas Steinberger segnete die neue Ausrüstung und wünschte den Einsatzkräften unfallfreies Arbeiten.
Quelle www.pnp.de vom 09.09.2024