Gewappnet für die nächste Katastrophe

26.07.2021
Nach den jüngsten Unwettern bereiten sich die Feuerwehren mit Tausenden Sandsäcken vor

Emmerting. Sie hoffen, dass sie die Sandsäcke so schnell nicht wieder hervorholen müssen, doch für den Fall des Falles sind die Landkreis-Feuerwehren seit dem Wochenende wieder gut gerüstet. Knapp 8000 Stück haben die Wehren aus Emmerting, Mehring und Haiming am Samstag im Bergmann-Kieswerk in Emmerting abgefüllt. Die Reserven waren zuletzt arg abgeschmolzen.
Sandsäcke gehören in der Region nicht unbedingt zu den häufig verwendeten Einsatzmitteln der Wehren. Zumindest in normalen Jahren nicht. Heuer allerdings ist alles anders. Die Unwetter und Starkregen der vergangenen Wochen haben die weißen Kunststoffbeutel mitsamt Inhalt zum begehrten Gut werden lassen, sei es im Arbinger, Peracher oder auch Garchinger Bereich. Entsprechend waren die bei den einzelnen Feuerwehren gelagerten Vorräte zuletzt gen Null gegangen, zumal auch abseits größerer Schadensereignisse immer wieder Privatleute auf die Bestände der Kommunen zurückgreifen.
Abhilfe schufen am Samstag federführend die Freiwilligen aus Emmerting, Mehring und Haiming. Die beiden Letztgenannten sind jeweils Standort für eine der beiden in den Jahren 2007 und 2015 vom Landkreis angeschafften Sandsackabfüllanlagen. Mittels Traktor oder auch per externer Stromversorgung betrieben, erlauben sie es, im Fall der Fälle bis zu 2000 Sandsäcke pro Stunde zu befüllen.
Nicht ganz so schnell musste es am Samstag gehen – zumal es bei Höchstgeschwindigkeit eines gewaltigen Personaleinsatzes bedarf, um die alle paar Sekunden befüllten Säcke auch per Hand zuzuschnüren, zu stapeln und dann abzutransportieren. Doch auch mit leicht zurückgefahrener Leistung waren Dutzende Aktive bei praller Sonne mit der schweißtreibenden Arbeit beschäftigt – teils in schwerer Montur und mit Masken vor Mund und Nase. Ein Knochenjob, der sich mitunter auf den Kreislauf auswirkte.
Am Ende der Aktion zählten die Helfer 7500 Sandsäcke, die für neun Feuerwehren aus dem Landkreis bestimmt sind. Den Bedarf hatte der bei der Kreisbrandinspektion für das Thema zuständige Kreisbrandmeister Stefan Schick zuvor abgefragt. Hinzu kommen nach Angaben der Mehringer Feuerwehr 400 Säcke, die von Bürgern gegen Unkostenerstattung geordert worden waren. „Jetzt sind wir wieder gewappnet und hoffen natürlich, dass wir die abgefüllten Säcke so schnell nicht brauchen werden“, heißt es seitens der Mehringer Wehr in ihrer Bilanz. − ckl

 

Quelle www.pnp.de vom 26.07.2021